Bestattungsarten

Die Wahl einer passenden Bestattungsart ist oftmals die erste und wichtigste Entscheidung, die es im Sterbefall zu treffen gilt. In den letzten Jahren ist ein deutlicher Trend hin zu Feuerbestattungen zu verzeichnen. Die klassische Erdbestattung nimmt vielerorts eher ab und es erfolgt eine zunehmende Neuorientierung hin zu Naturbestattungen und alternativen Bestattungsarten. Angesichts der doch sehr vielfältigen Möglichkeiten fällt es oft nicht leicht, sich festzulegen. Die folgende Übersicht gibt Ihnen wichtige Einblicke und kann Ihnen bei Ihrer Entscheidung helfen.

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Die Beerdigung hat in unseren Breiten eine lange Tradition. Geprägt durch christliche Bräuche, wird bei dieser der Leichnam ohne eine vorangegangene Kremation beigesetzt. Für die Erdbestattung ist eine Ruhezeit von 25 Jahren üblich, da der Verwesungsprozess mitunter so lang dauern kann.

In den Gesamtkosten der Bestattung fallen zwar keine Kremationskosten an. Jedoch ist die Erdbestattung grundsätzlich eine der teuersten Bestattungsarten, da mit sehr hohen Folgekosten zu rechnen ist. Diese spiegeln sich vor allem in den Friedhofsgebühren wieder. Erdgräber nehmen in der Regel mehr Platz ein als Urnengräber. Die Grabnutzungsgebühren fallen entsprechend höher aus. Auch erfordert die größere Grabfläche einen höheren Pflegeaufwand. Werden die Dienste einer Friedhofsgärtnerei zwecks Dauergrabpflege in Anspruch genommen, können über die Zeit der gesamten Grabruhe hinweg hohe Kosten entstehen.

Auch muslimische Bestattungen erfolgen ohne eine vorherige Kremation. Die Religion schreibt vor, dass der Leichnam in Leinentücher gehüllt beigesetzt wird. Auf einen Sarg wird dabei komplett verzichtet. Viele Friedhöfe Deutschlands bieten inzwischen gesonderte Bereiche an, auf denen islamische Beisetzungen stattfinden können.

 

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Feuerbestattung

Die Feuerbestattung hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Sie bildet die Grundlage für viele weitere Bestattungsarten wie Waldbestattungen, Seebestattungen und andere alternative Bestattungsarten.

Für die Feuerbestattung ist eine Kremation erforderlich. Zu diesem Zweck wird der Leichnam in ein Krematorium überführt. Die Sargpflicht schreibt auch bei einer Feuerbestattung einen Sarg vor. Dieser ist meist jedoch schlichter gehalten. Vor der Kremation muss in den meisten deutschen Bundesländern eine zweite Leichenschau erfolgen. Dabei stellt ein Amtsarzt abermals die Todesursache fest, damit ein unnatürlicher Tod mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann. Sollte die zweite Leichenschau Anlass dafür geben, dass als Todesursache ein Verbrechen in Betracht gezogen werden muss, wird der Fall umgehend der Polizei übergeben.

Die hygienischen Standards in deutschen Krematorien stellen sicher, dass die Asche immer eindeutig einem Verstorbenen zugeordnet werden kann. Auch die Verwendung des Schamottsteins, der dem Leichnam bei der Kremation beigelegt wird, ermöglicht eine zweifelsfreie Identifizierung der Asche. Eine Einäscherung dauert rund 1,5 Stunden. Während des Prozesses werden Temperaturen von bis zu 1200° C erreicht. Dies ist notwendig, damit auch wirklich alle organischen Verbindungen in mineralische Bestandteile umgewandelt werden. Im Anschluss wird die Asche in eine Aschekapsel gefüllt, welche dann je nach Beisetzungsart in die gewünschte Urne gegeben wird.

Auch bei anonymen Beisetzungen wird meist eine Feuerbestattung vorausgesetzt. Nur vereinzelte Friedhöfe bieten eine anonyme Bestattung ohne vorherige Kremierung an. Die Art der Bestattung ohne den Hinweis auf die verstorbene Person ist oftmals die kostengünstigste Beisetzungsart, da viele Einzelposten entfallen.

 

Naturbestattung

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Naturbestattungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten der Beisetzung eines Verstorbenen in der Natur. In Deutschland sind bislang zwar nur die Waldbestattung und die Seebestattung zulässig. Jedoch besteht die Möglichkeit, die Asche ins Ausland zu überführen und eine dort zulässige Naturbestattung durchzuführen.

Die Wald- oder auch Baumbestattung ist besonders unter naturverbundenen Menschen beliebt. Bei dieser Beisetzungsart wird die Asche des Verstorbenen im Wurzelraum eines Baumes beigesetzt. Es besteht auch die Möglichkeit, einen separaten Baum für die ganze Familie zu reservieren. Es gibt mehrere FriedWälder und RuheForste in Deutschland, die eine Waldbestattung anbieten. Die Ruhezeit ist dabei besonders lang und kann bis zu 99 Jahre betragen. Bei der Wahl dieser Bestattungsart muss allerdings auf einen Grabstein verzichtet werden. In der Regel sind nur schlichte Namensschilder an den Bäumen möglich.

Die Seebestattung war früher Personen vorenthalten, die eine besondere berufliche Verbindung zur See hatten. Heute ist sie auch für den Rest der Bevölkerung zugänglich. Die Zeremonie findet meist in engerem Kreise auf einem Schiff statt. Ist der Beisetzungsort erreicht, wird die Urne dem Meer übergeben. Eine Seebestattung hat häufig einen anonymeren Charakter, da kein fester Ort des Gedenkens besteht, der in regelmäßigen Abständen besucht werden kann.

Zu den Naturbestattungen, die bisher nur im Ausland möglich sind, zählen die Luftbestattung, bei der die Asche aus einem fliegenden Transportmittel verstreut wird und die Almwiesenbestattung, die eine Beisetzung auf einer Almwiese vor atemberaubender Naturkulisse ermöglicht. Auch die Felsbestattung, bei der die Beisetzung am Fuße eines Felsens erfolgt, zählt zu den Bestattungsarten, die unter Naturfreuden immer populärer werden.

 

Alternative Bestattungsarten

Besonders ausgefallene Möglichkeiten der Bestattung bieten die Diamantbestattung sowie die Weltraumbestattung. Diese Beisetzungsarten ermöglichen ein sehr hohes Maß an Individualität, sind aber auch am kostenintensivsten.

Bei der Diamantbestattung wird ein Teil der Asche des Verstorbenen zu einem Rohdiamanten verarbeitet. Dieser kann anschließend zu einem Schmuckstück weiterverarbeitet werden oder als Erinnerungsstück aufbewahrt werden. Da für die Diamantherstellung nur ein geringer Teil der Asche benötigt wird, kann die restliche Asche auf eine andere Art beigesetzt werden.

Auch die Weltraumbestattung bietet eine Möglichkeit der extravaganten Beisetzungsarten. Die Asche wird dabei mit einer Rakete in die Umlaufbahn der Erde gebracht.

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