Morbus Parkinson

Die wichtigsten Informationen zu Parkinson

Morbus Parkinson ist eine Erkrankung des Nervensystems, bei der Nervenzellen in großer Zahl absterben. Ungefähr 300.000 Deutsche leiden darunter, zu den berühmtesten Betroffenen zählen Michael J. Fox, Ottfried Fischer und Muhammad Ali. Alzheimer und Parkinson gehören zu den häufigsten, das Nervensystem betreffenden, Krankheiten. Mit dem heutigen Stand der Medizin ist es nicht möglich, die Beschwerden zu heilen. Allerdings lässt sich durch eine rechtzeitige Therapie die Lebensqualität verbessern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Im Durchschnitt sind Männer häufiger betroffen als Frauen und die Erkrankten zwischen 55 und 80 Jahre alt.

Inhaltsverzeichnis

  • Was ist Parkinson?
  • Symptome und Diagnose
  • Ursachen von Parkinson
  • Hilfsmittel bei Parkinson

Was ist Parkinson?

Parkinson, eine chronische Erkrankung des Nervensystems, zählt zu einer der am häufigsten auftretenden Krankheiten im fortgeschrittenen Alter. Betroffene verlieren im Laufe der Zeit immer mehr Nervenzellen. Hauptsächlich betrifft es Zellen, die für die Produktion von Dopamin verantwortlich sind. Der Botenstoff Dopamin ist an der Steuerung der Bewegung mitbeteiligt, durch einen Mangel entstehen im Laufe der Zeit die für diese Krankheit typischen Bewegungsstörungen.

Ärzte unterscheiden drei Formen

  • Das idiopathische Parkinson-Syndrom ist die häufigste auftretende Form, hier finden Mediziner keine erkennbaren Auslöser für die Erkrankung.
  • Bei dem symptomatischen oder sekundären Parkinson-Syndrom liegt eine erkennbare Ursache vor. Dazu zählen Tumore, Störungen der Durchblutung im Gehirn, Umwelteinflüsse oder spezielle Medikamente, wie Neuroleptika.
  • Liegt das atypische Parkinson-Syndrom vor, sind mehrere Systeme im Gehirn betroffen. Personen, die an dieser Form leiden, erfahren neben den klassischen Symptomen weitere Beschwerden.

Symptome und Diagnose

Nicht jeder Betroffene leidet unter allen Symptomen, die Beschwerden können von Patient zu Patient unterschiedlich sein. Zudem gibt es, neben den Hauptsymptomen, eine Reihe an Begleitsymptomen. Mediziner unterscheiden vier Hauptsymptome.

  • Die Bewegungsverlangsamung kann sich auf verschiedenen Wegen zeigen. Bestimmte Bewegungsabläufe (Aufstehen, Gehen, Drehen) können von dem Betroffenen nur mit großer Anstrengung oder viel langsamer als gewohnt ausgeführt werden. Die Stimmer verändert sich, Erkrankte sprechen leiser, monotoner und undeutlicher. Sie leiden unter Schluckstörungen, vermehrtem Speichelfluss und haben Problemen beim Essen. Daneben verändern sich die Körperhaltung und die Handschrift.
  • Im Nacken und Schulterbereich lässt sich die Versteifung der Muskeln meist als Erstes erkennen, zu Beginn oft einseitig. Hierbei erlahmt der Muskel nicht, sondern versteift, aber die Kraft bleibt erhalten. Versucht der Arzt den angewinkelten Arm in Streckung zu bringen, geschieht diese Bewegung ruckartig und abgehackt, ähnlich wie bei einem Zahnrad (Zahnradphänomen).
  • Zu Beginn macht sich das Zittern im Ruhezustand bemerkbar, meist ebenfalls einseitig. Im Laufe der Erkrankung tritt es dauerhaft auf, anfangs in den Händen und später zusätzlich in den Füßen. Ist der Betroffene in Bewegung oder schläft, ist er frei von Schüttelbewegungen.
  • Geh- und Haltungsstörungen treten in der Regel im späteren Verlauf der Erkrankung auf. Betroffene haben Probleme plötzliche Bewegungen auszubalancieren. Dies führt zu einer Unsicherheit beim Laufen und die Gefahr zu stürzen erhöht sich.

Ärzte diagnostizieren Parkinson hauptsächlich über die Symptome. Liegt die Vermutung nahe, dass ein Patient erkrankt ist, kann der Arzt die Diagnose durch einen speziellen Test (L-Dopa-Test) festigen.

Ursachen von Parkinson

Die Kommunikation der Nervenzellen im Gehirn findet über Botenstoffe (Neurotransmitter) statt. Fehlen diese Stoffe oder stehen nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung, ist der Austausch gestört. Dopamin ist wichtig für Bewegungsabläufe, es wirkt bewegungsaktivierend. Der Körper bildet diesen Stoff im Gehirn, in der schwarzen Substanz. Bei Betroffenen des Morbus Parkinson sterben hauptsächlich diese hier gelegenen Nervenzellen ab. Das Sterben der Nervenzellen in diesem Bereich ist im Alter normal, allerdings nicht in diesem Ausmaß. Bemerkbar macht sich die Krankheit erst, wenn über 50 Prozent der Zellen, die Dopamin produzieren, abgestorben sind. Ob es eine oder mehrere Ursachen für die Entstehung der Erkrankung gibt, ist bis heute nicht ausreichend erforscht. In einem großen Teil der Fälle können Mediziner keine erkennbare Ursache finden. Selten kann es vorkommen, dass die Veranlagung vererbt wird. Als weitere Entstehungsgründe stehen Umweltgifte, wie Schwermetalle oder Pestizide in Verdacht. Ebenfalls überlegen Forscher, ob freie Radikale die Krankheit begünstigen können. Sie sind äußerst reaktionsfähig und können Zellen schädigen.

Hilfsmittel bei Parkinson

Durch einfache Hilfsmittel erleichtert sich der Alltag für Betroffene. Zudem erlangen sie einen Teil ihrer Selbstständigkeit zurück und können Bewegungsabläufe wieder trainieren.

  • Besonders Handgriffe, für die Fingerspitzengefühl nötig ist lassen sich durch Hilfsmittel von den Patienten leichter selbst erledigen. Dadurch können sie beispielsweise das Zuknöpfen der Kleidung, das Anziehen von Strümpfen oder Schuhen selbst übernehmen.
  • Kleine Aufsätze für Schlüssel unterstützen Betroffene beim Öffnen von Türen. Sie fixieren die richtige Position, da es gerade bei stark ausgeprägtem Zittern schwerfällt das Schlüsselloch zu treffen.
  • Dicker geformtes Besteck oder spezielle Gabeln und Löffel, die das Zittern ausgleichen, erleichtern das Essen. Teller mit einem Rand verhindern das Überschwappen und fördern somit die Selbstständigkeit.
  • Spezielle Geh- und Mobilitätshilfen unterstützen Patienten in ihrem Alltag, zudem helfen sie Bewegungen nicht zu vergessen und diese zu trainieren.