Natürliche Heilmittel für pflegebedürftige Menschen

Naturheilmittel werden bei verschiedenen körperlichen und psychischen Beschwerden eingesetzt. Sie sind dazu in der Lage, Krankheitssymptome zu lindern und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Als alternative Behandlungsmethode von Krankheiten blickt die Naturheilkunde auf eine lange Tradition zurück und lässt sich bereits im frühen Altertum historisch belegen. Sie nutzt die Wirkkraft von Stoffen, die in der Natur vorkommen. Dazu zählt nicht nur die Anwendung von Heilpflanzen, sondern auch das Wissen um die Wirkung von Ernährung, Bewegung, Wärme, Wasser, Licht und Luft. Natürliche Heilmittel kommen nicht nur in der Alternativmedizin zum Einsatz, sondern stellen auch in der Schulmedizin eine wertvolle Ergänzung dar. Dies gilt besonders für die Rehabilitationsmedizin und den Pflegebereich. Bei pflegebedürftigen Menschen kann die Verwendung von natürlichen Heilmitteln einen bedeutenden Beitrag zur Förderung der Gesundheit, zur Prävention von Krankheiten und zur Steigerung des körperlichen Wohlbefindens leisten.

Einsatz von Naturheilmitteln in der Pflege

Naturheilmittel weisen in der Regel wenige Nebenwirkungen auf und sind einfach anzuwenden. Deshalb eignen sie sich als gesundheitsfördernde Maßnahme für pflegebedürftige Menschen. Grundsätzlich sollte bei natürlichen Behandlungsmethoden berücksichtigt werden, dass ein Pflegebedürftiger mit ihrem Einsatz einverstanden ist. Um Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden, sollte die Verwendung von natürlichen Heilmitteln nur nach Konsultation des behandelnden Arztes stattfinden. Zusätzlicher Rat kann auch beim Pflegepersonal und in der Apotheke eingeholt werden. Bei Naturheilmitteln müssen außerdem weitere Faktoren berücksichtigt werden, wie zum Beispiel die sichere Anwendung und die Einhaltung von Hygienemaßnahmen.


Nützliche Alltagshilfen


Anwendungsgebiete für natürtliche Heilmittel

Die Anwendungsbereiche von Naturheilmitteln sind in der häuslichen Pflege vielfältig. Hier dienen sie etwa der Anregung des Appetits, der Bekämpfung von Verdauungsproblemen, der Heilung einer trockenen Mundschleimhaut, der Verbesserung der Hautpflege, der Linderung von Schmerzen oder der Behandlung von Erkältungssymptomen. Im Folgenden eine Zusammenfassung der wichtigsten natürlichen Behandlungsmethoden für pflegebedürftige Personen:

Appetitmangel

Ein Mangel an Appetit kann vor allem bei älteren Menschen auftreten. Dies hängt damit zusammen, dass körperliche Zustände wie Sättigung, Durst und Hunger anders wahrgenommen werden. Erfolgt die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit nur in unzureichender und unausgewogener Form, kann es schnell zu einem starken Gewichtsverlust, einem Nährstoffmangel sowie einer Austrocknung des Körpers kommen. Daher ist es wichtig, Mittel zu finden, die den Appetit eines pflegebedürftigen Angehörigen anregen. Der erste Schritt zur Appetitanregung ist die Motivation zu körperlicher Aktivität. Gleichzeitig soll vom Betroffenen wieder Lust und Freude am Essen empfunden werden. Aus diesem Grund lohnt es sich, Speisen anzubieten, die dem Pflegebedürftigen gut schmecken. Zudem sollte die Einnahme von Mahlzeiten frei von jeglichem Zwang und Druck in einem freundlichen und sauberen Ambiente stattfinden. Ein weiteres Hilfsmittel ist das Anbieten eines appetitanregenden Tees. Dieser beinhaltet Schafgarbe, Wermut und Tausendgüldenkraut. Die in den Kräutern enthaltenen Bitterstoffen regen den Appetit auf natürliche Weise an.

Verdauungsprobleme

Ältere pflegebedürftige Menschen sind aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität, der Einnahme von Medikamenten, bestimmten Krankheitsbildern und dem Hang zu einer unausgewogenen Ernährung anfälliger für Probleme im Magen- und Darmbereich. Um eine gesunde Darmtätigkeit zu fördern, sollte auf eine ausreichende und individuell angepasste Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Ebenso ist körperliche Aktivität ein essenzieller Faktor für die Anregung der natürlichen Darmfunktion. Die Zufuhr von bestimmten Nahrungsmitteln kann zusätzlich einen positiven Einfluss auf den Verlauf von Verdauungsbeschwerden haben.
Bei Verstopfung empfiehlt sich die Einnahme von abführenden Lebensmitteln wie etwa Buttermilch, Sauerkrautsaft, Flohsamenschalen oder getrockneten Pflaumen. Zur Linderung der übermäßigen Gasproduktion des Darms sollte die Zufuhr von blähenden Lebensmitteln reduziert werden. Zu diesen gehören etwa Eier, Zwiebeln, Hülsenfrüchte und fettige Speisen. Schmerzende Blähungen können mithilfe eines Tees aus Fenchel, Anis und Kümmel gelöst werden. In der Behandlung von Durchfall hat sich der Verzehr von Bananen, getrockneten Heidelbeeren oder geriebenen Äpfeln bewährt. Leidet die zu pflegende Person an Übelkeit, so kann Ingwer als Naturheilmittel angewendet werden. Dieser ist besonders effektiv, wenn er mit heißem Wasser aufgegossen als Tee verabreicht wird.

Mundtrockenheit und gereizte Mundschleimhaut

Da pflegebedürftige Personen meist zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, haben sie öfter den Hang zu einem trockenen Mund. Ebenso können Medikamente die Mundschleimhaut austrocknen. In Folge können Probleme beim Sprechen und Essen auftreten. Neben dem Trinken von Wasser oder anderen Getränken können zur Befeuchtung des Mundes auch Fruchtbonbons oder Eiswürfel gelutscht werden. Ein zuverlässiges Mittel zur Pflege eines trockenen Mundes ist die Anwendung von naturreinen Ölen. Hierbei können einige Tropfen Oliven-, Sesam-, Kokos- oder Mandelöl auf die Zunge geträufelt werden. Bei einer gereizten Mundschleimhaut hat sich das Spülen von Tee aus Eibischwurzel, Calendula, Kamille oder Salbei als lindernd erwiesen.

Trockene und juckende Haut

Besonders im Alter nimmt die Dicke der Haut sowie ihre Spannkraft ab. Trockene, entzündete und rissige Stellen können Bakterien und Keimen als Eintrittsstelle dienen. Um dies zu vermeiden, ist die tägliche Pflege der Haut bei alten und pflegebedürftigen Menschen unabdingbar. Zum Eincremen der Haut sollten Cremen mit den Wirkstoffen Urea, Glycerin, Dexpanthenol oder Milchsäure verwendet werden. Diese bringen den hauteigenen Feuchtigkeitsgehalt ins Gleichgewicht und erhalten die natürliche Schutzfunktion der Haut. Neben Cremen und Salben können auch natürliche Öle intensive Feuchtigkeit spenden. Zur Beruhigung juckender Haut empfiehlt sich das Auflegen eines Wickels mit Joghurt oder Schwarztee.

Schmerzen

Ältere Menschen leiden häufig an Schmerzen im Bereich der Muskulatur, der Gelenke und der Wirbelsäule. Körperliche Schmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität des Betroffenen stark, weshalb sie ernst genommen werden müssen. Neben den therapeutischen Maßnahmen, die der Arzt verordnet, gibt es natürliche Behandlungsmethoden gegen Schmerzen.
Zu diesen zählen Auflagen mit Kohl oder Quark, die bei entzündeten Gelenkschmerzen kühlen. Schmerzende Muskeln können mit Wärme durch Lavendelöl, Campher oder Capsaicin behandelt werden.

Erkältungssymptome

Eine Erkältung kann sich in Fieber und Husten äußern. Um Menschen in Pflege bei Erkältungssymptomen Erleichterung zu verschaffen, können Behandlungsformen aus der Naturmedizin in Erwägung gezogen werden. Zur Lösung von Schleim in den Atemwegen eignet sich die Einnahme von Zwiebelsaft. Dieser wirkt zudem desinfizierend und abschwellend. Zusätzlich kann die schleimlösende Wirkung von Thymiantee genutzt werden. Daneben können Tees mit Weiderinde oder Mädesüß Fieber auf natürliche Weise senken, wofür ihr Wirkstoff Salicin verantwortlich ist.

Hinweis: Abschließend ist anzumerken, dass natürliche Heilmittel keinen Ersatz für Medikamente und ärztliche Behandlungen darstellen. Sie können jedoch die Heilung des Körpers bei Krankheiten unterstützen und das körperliche Wohlbefinden steigern.


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