Das Seniorenheim

Wenn im Alter das Leben ohne fremde Unterstützung und Hilfe nicht mehr möglich ist, steht vielen Senioren ein Umzug ins Seniorenheim bevor. Für die meisten älteren Menschen bedeutet dies eine „Reise ohne Rückkehr“. Einige Negativschlagzeilen in den Medien verstärken oft die Ablehnung gegenüber diesen Heimen. Doch in den meisten Fällen profitieren die Senioren von einem Leben im Altenheim, denn sie verbringen ihren Tag mit Gleichgesinnten, werden rundum gut versorgt und es wird ihnen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Die Angehörigen müssen sich weniger Sorgen machen und werden entlastet. Die Zeit miteinander wird besser genutzt, rückt wieder mehr in den Vordergrund und kann von allen Beteiligten mehr genossen werden.

Was ist ein Pflege- oder Seniorenheim?

Unter den Begriffen Altenheim, Pflegeheim, Seniorenheim und Altersheim ist immer eine stationäre Wohneinrichtung für Senioren gemeint, die pflegebedürftig sind. In den Einrichtungen leben alte, kranke sowie geistig und körperlich behinderte Menschen unter einem Dach. Es steht eine 24-Stunden-Betreuung zur Verfügung. Früher war ein Altenheim lediglich ein Wohneinrichtung für ältere Menschen, in der es keine intensivmedizinische Versorgung gab. Da in den vergangenen Jahren jedoch immer mehr der Wunsche nach alternativen Wohnformen in den Vordergrund gerückt ist, sind die damaligen Altenheime immer mehr durch Mischeinrichtungen ersetzt wurden, in denen die Senioren unter einer ständigen Betreuung und mit Pflegeangebot leben können. In den 1990iger Jahren rückte das Konzept des hausgemeinschaftlichen Wohnens in den Vordergrund. Die Bewohner sollten in den Einrichtungen ein möglichst normales und eigenständiges Leben führen können.

Leistungen in Pflege- und Seniorenheimen

Die Leistungen in diesen Heimen reichen von der Langzeitpflege, über die Kurzzeitpflege, bis hin zur Verhinderungspflege und der Tag- sowie Nachtpflege. Die Langzeitpflege umfasst eine umfassende und dauerhafte Betreuung der Pflegebedürftigen. Bei der Kurzzeitpflege haben die Betroffenen einen Anspruch auf 56 Tage Kurzzeitpflege pro Jahr, im Rahmen der Pflegedienstleistungen. Dieses Angebot richtet sich vor allem an Personen, die nach einem Aufenthalt im Krankenhaus noch eine stationäre Versorgung benötigen, bevor sie nach Hause entlassen werden können. Pflegebedürftige haben außerdem einen Anspruch auf die so genannte Verhinderungspflege. Diese Pflegeform wird meist dann in Anspruch genommen, wenn die Angehörigen verreist, selbst erkrankt sind oder eine Pause von der häuslichen Pflege benötigen. Die Tages- und Nachtpflege ist eine teilstationäre Form der Pflege und wird meist als Ergänzung zu einer ambulanten Betreuung im eigenen Zuhause genutzt. Die pflegebedürftigen Personen können dadurch am Tag oder in der Nacht in Pflegeheimen untergebracht werden, wenn die Angehörigen arbeiten müssen oder nachts ruhig schlafen möchten. Mittlerweile gibt es auch spezielle Pflegeheime für Demenzkranke. Das Pflege- und Betreuungsangebot und auch das Pflegepersonal ist direkt auf die Ansprüche und Aufgaben dieser Krankheit zugeschnitten und ausgebildet.

Welche Kosten entstehen in Pflege- und Seniorenheimen?

In Pflege- und Seniorenheimen findet eine Rundumbetreuung und -versorgung statt, die ihren Preis hat. Die Kosten ergeben sich aus der Pflege, der Unterkunft, der Verpflegung und aus den Investitionskosten. In einigen Einrichtungen müssen die Bewohner auch Zuschläge entrichten, die für die Ausbildungsvergütung von Lehrlingen oder eine integrierte Versorgung verwendet werden.

Die Angehörigen wünschen sich eine gute und gewissenhafte Pflege. Dies ist meist auch der Hauptgrund für den Umzug in ein Seniorenheim. Hat der Versicherte eine Pflegestufe, stehen ihm Pflegeleistungen zu. Die Kosten für das Pflegeheim verringern sich um die Leistungen, die von der Pflegeversicherung übernommen werden. Liegt keine Pflegestufe vor, müssen die kompletten Kosten allein getragen werden. In diesem Fall sollte vor der Aufnahme mit der jeweiligen Einrichtung besprochen werden, wie hoch die monatlichen Kosten sein werden. Im Durchschnitt werden in Deutschland circa 3000 Euro pro Monat fällig. Je nach Einrichtung, Ausstattung des Zimmers und Bundesland variieren die Preise. Ein Zimmer in einem Pflegeheim ist mit einem Hotelzimmer mit Vollpension zu vergleichen. Die monatlichen Kosten beinhalten auch die Zimmerreinigung, die Wartung und die Unterhaltung des Gebäudes, die Versorgung mit Wäsche und die Kosten für die Veranstaltungen.

Ein weiterer Bestandteil der Pflegeheimkosten sind die Investitionskosten. Diese werden anteilig auf alle Bewohner umgelegt und können zwischen 100 und über 1000 Euro betragen. Durchschnittlich werden in Deutschland 500 Euro verlangt. Die Investitionskosten sind mit Instandhaltungsrücklagen vergleichbar. Steht eine Dacherneuerung oder eine Fassadensanierung an, dürfen die Kosten auf die Bewohner umgelegt werden.  Zu den Investitionskosten gehören die Bau- und die Erwerbskosten des Heimes, die Kosten für die Instandhaltung, die Miet- und Pachtzahlungen und die Kosten für die gemeinschaftlichen Räume, Küchen, Bäder und Flächen.

Die richtige Einrichtung treffen

Bei der Wahl des Seniorenheims sollten einige Faktoren beachtet werden. Die Lage der Einrichtung sollte idealerweise in der Nähe der Angehörigen sein. Während einige Senioren kleinere Häuser, mit weniger Bewohnern bevorzugen, sind andere Personen lieber inmitten von vielen Gleichaltrigen. Auch die Ausstattung sollte beachtet werden. Nicht überall gibt es eigene Bäder. Das Mitbringen von eigenen Möbeln ist nicht überall gestattet. Im Bereich der Pflege ist es wichtig, dass die Senioren aktivierend betreut und gepflegt werden und noch so viel wie möglich selbst erledigen dürfen. Wie sieht die Tagesstrukturierung und das Freizeitangebot aus? Entsprechen sie den Interessen des Betroffenen? Diese Frage sollte sich auch bei der Verköstigung gestellt werden.

Die Vorteile eines Heims liegen in der 24-Stunden-Betreuung und der medizinischen Versorgung. Auch eine Belastung durch das Führen eines eigenen Haushalts entfällt. Den Bewohnern stehen Freizeitangebote und Veranstaltungen zur Verfügung.

Nachteilig ist das Zusammenleben von nur einer Altersgruppe. Es besteht auch nicht überall die Möglichkeit, eigene Möbel mitzubringen. Die beliebten Pflegeheime haben meist lange Wartelisten.