15 Regeln im Umgang mit Demenzkranken

Umgang mit Demenz

Regeln, Fehler und Tipps für Angehörige


Wenn Menschen an einer Form der Demenz erkrankt, betrifft das in aller Regel aus das Umfeld der Person. Der Umgang mit Demenz ist für den Familien- und Angehörigkreis oft nicht leicht. Unterschiedliche Situationen erzeugen unterschiedliche Gefühle – Schmerz, Trauer, Hilflosigkeit, Wut, Mitleid, Verzweiflung und vieles mehr. Die Pflege von Angehörigen mit Demenz bedeutet aber noch mehr. Es müssen auch ganz alltägliche und praktische Herausforderungen gemeistert werden. Es ist sehr wichtig, sich von Anfang an Hilfe und Unterstützung zu holen. Darüber hinaus sollten Sie sich auch umfangreich mit dem Thema Demenz und den Herausforderungen im Umgang mit Demenz erkundigen. Das Positive: auch mit Demenz können Sie zusammen schöne Stunden erleben!

Diagnose: Demenz

In unserem Beitrag „Was ist Demenz“ können Sie sich allgemein zum Thema Demenz informieren. Die Diagnose Demenz wird in den meisten Fällen durch den Mini-Mental-Status-Test (MMST) gestellt. Dieser Test wurde 1975 entwickelt und ist ein Verfahren zur Feststellung kognitiver Defizite. Damit sind defizite in den Bereichen der Wahrnehmung, des Denkens und des Erkennens gemeint. Der Mini-Mental-Status-Test ist ein anerkanntes Hilfsmittel und zur Beurteilung von Patienten und mittlerweile das Standard Instrument bei der Diagnose von Alzheimer und Demenz.

Umgang mit Demenz für Angehörige

Speziell für Angehörige und Betreuer*innen ist der richtige Umgang mit Demenz wichtig. Man kann verschiedene Bereiche benennen in denen bestimmte Verhaltensweise helfen. Die Bereiche sind:

  • Richtig Kommunizieren
    • Menschen mit Demenz verlieren nach und nach die Fähigkeit zu kommunizieren. Es ist daher ratsam sich immer wieder in die Situation der demenzkranken Person zu versetzen und die Kommunikation entsprechend anzupassen.
  • Schöne Dinge erleben
    • In einer Demenz erinnern sich die Personen oft an Situationen und Erlebnissen auf der Kindheit und vergangenen Jahren. Erleben Sie gemeinsam eine schöne Zeit und erinnern sich an diese Situationen z.B. durch Musik und Bildern.
  • Hilfe im Alltag

    • Damit Menschen mit Demenz länger selbstständig bleiben ist die Hilfe zur Selbsthilfe angesagt. Alltagsgewohnheiten wie das Anziehen oder der Gang auf die Toiletten fallen immer schwerer.
  • Konflitkte bewältigen
    • Wenn demenzkranke Personen Situationen oder Handlungen nicht mehr verstehen werden Sie oft Agressiv. Sie kommen im Alltag weniger zu recht. Für Angehörige ist es wichtig, diesen Fakt zu verstehen und entsprechend auf Konflitksituationen zu reagieren.
  • Überforderung verhindern
    • Der Umgang mit Demenz erfordert enormen Aufwand. Sowohl körperlich als auch geistig. Angehörige und Betreuer*innen sollten daher immer auf eigene Freiräume achten, sich Unterstützung holen und eigene Bedürfnisse nicht zu sehr zu vernachlässigen.

15 Regeln im Umgang mit Demenzkranken

1. Akzeptieren Sie die Krankheit mit all Ihren Herausforderungen.

2. Menschen mit Demenz sind anfang noch relativ selbstständig. Sie benötigen Hilfe zur Selbsthilfe damit dies so bleibt.

3. Sprechen Sie langsam mit Ihrem Angehörigen. Seien Sie nicht genervt, falls Sie Sätze wiederholen müssen.

4. Schenken Sie Ihrem Angehörigen Vertrauen.

5. Machen Sie keine Vorwürfe und streiten Sie so wenig wie möglich. Das führt zu Irritationen bei demenzkranken Menschen.

6. Nehmen Sie unfreundliche und aggressive Vorwürfe nicht so persönlich. Die Wahrnehmung bei einer Demenz öndert sich.

7. Prüfen Sie regelmäßig die Medikation (falls verordnet).

8. Achten Sie auf regelmäßige Arztbesuche.

9. Denken Sie an die rechtliche Vorsorge, z.B. eine Patientenverfügung.

10. Vermeiden Sie Überforderung. Achten Sie auf sich (!). Nehmen Sie sich Freiräume und nutzen Sie evtl. die Verhinderungspflege.

11. Denken Sie über eine unterstützende Pflegefachkraft nach. Jährlich erhalten Sie für solche Zwecke bis zu 1.510€ von der Pflegekasse.

12. Lassen Sie Ihrem Angehörigen so lange wie möglich am öffentlichen und sozialen Leben teilhaben. Im kleinem Umkreis gibt es oftmals Betreuungs- und Kursangebote speziell für Demenzkranke Patienten.

13. Sprechen Sie über schöne Momente, welche in der Vergangenheit liegen. Das Langzeitgedächtnis ist am Anfang der Erkrankung selten betroffen.

14. Informieren Sie sich auf unserer Homepage über verschiedene und zum Teil kostenfreie Hilfsmittel.

15. Verlieren Sie nicht Ihren Humor und lächeln weiterhin so viel wie möglich!

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Fehler im Umgang mit Demenz

Aus Fehlern kann man lernen. Im Falle einer Demenz ist es vermutlich auch ratsam aus Fehlern zu lernen, denn eine Demenzerkrankungen betrifft in der Regel die ganze Familie. Fehler im Umgang mit Demenz haben oft die Ursache in der Unwissenheit, Grundhaltung und Einstellung gegenüber der Situation. Sie können Frust und Entäuschung bei den Angehörigen und den demenziell Erkkrankten verursachen. Fehler sind aber menschlich und keineswegs mutwillig.

Beispiele von Fehler im Umgang mit Demenz sind:

  • Die Annahme, man können für Betroffene nichts mehr tun …
  • Annahme, Menschen mit Demenz benötigen feste Tagesstrukturen …
  • Die Annahme, Menschen mit Demenz können keine eigenen Entscheidungen mehr treffen …
  • DIe Denkweise, dass man in demenz Erkrankten nur „investiert“, aber nicht zurückkommt …

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