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Pflegegrad und Pflege bei COPD

Die Diagnose einer COPD verunsichert viele Betroffene zunächst, ohne dass sie wissen, was diese Erkrankung eigentlich genau ist. Umgangssprachlich wird sie manchmal schlicht als eine Raucherlunge bezeichnet, was dieser Erkrankung aber keineswegs gerecht wird. Im Folgenden klären wir deshalb, was die COPD genau ist, wie sie verläuft und diagnostiziert wird und was Ursachen für deren Auftreten sind. Außerdem finden Sie Informationen zum Thema Pflegegrad und Pflege bei COPD.


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COPD – Die wichtigsten Informationen zur Lungenkrankheit

Definition

Der Name ergibt sich aus der englischen Abkürzung für „chronic obstructive pulmonary disease“, also einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung. Bereits aus dem Namen lässt sich einiges ableiten. So handelt es sich einerseits um eine chronische, also irreversible Erkrankung. Das heißt, dass sie nicht vollständig geheilt werden kann. Andererseits deutet obstruktiv auf eine „Verstopfung“ beziehungsweise Behinderung hin, die hier in den Atemwegen vorliegt. Diese Verstopfung besteht im Bereich der Lungenbläschen, welche im Verlauf der Erkrankung zunächst geschwächt und später zerstört werden, wodurch sich der Atemweg verengt. Als Resultat stellen sich beim Betroffenen Atembeschwerden ein.

Diagnose COPD

Jeder Facharzt kann eine die obstruktive Lungenerkrankung relativ schnell und sicher bestimmen. So besteht bereits der Verdacht bei Menschen, die bestimmte Risikofaktoren erfüllen. Hierzu gehören ein Alter über 40, regelmäßiges Rauchen, erhöhte Schadstoffbelastungen im Alltag sowie eine bereits bestehende chronische Bronchitis.

Sobald der Facharzt die Krankheit vermutet, wird er eine Spirometrie veranlassen, also eine Lungenfunktionsdiagnostik. Dabei wird geprüft, wie leistungsfähig die Lunge noch ist. Konkret wird getestet, wie viel die Lunge des Betroffenen maximal aufnehmen kann und wie schnell ausgeatmet werden kann. Letzteres ist die sogenannte Einsekundenkapazität, bei der bestimmt wird, wie viel Luft maximal innerhalb einer Sekunde ausgestoßen werden kann. Sobald diese Werte auffällig niedrig ausfallen, kann eine obstruktive Lungenerkrankung diagnostiziert werden.

COPD Symptome

Die Symptome dieser Lungenerkrankung werden insbesondere zu Beginn der Erkrankung häufig verharmlost und als einfacher Raucherhusten abgetan. Eben dieser dauerhafte Raucherhusten ist aber bereits ein frühes Symptom.

Später gesellen sich zu diesem Husten auch noch Atemnot und ein zäher Auswurf hinzu, die zunehmend auch unabhängig von körperlicher Belastung auftreten. Diese drei Symptome – Atemnot, Husten und Auswurf – werden aufgrund der Anfangsbuchstaben als die AHA-Symptomatik zusammengefasst.

Wissenswert ist zudem noch das mögliche Auftreten einer Exazerbation. Hierbei handelt es sich um eine phasenweise Verschlechterung der Gesundheit aufgrund weiterer Belastungsfaktoren. So kann es beispielsweise sein, dass der Betroffene an einer bakteriellen Infektion leidet oder eine Luftverschmutzung die Lunge zusätzlich reizt. Die klassischen Symptome treten in diesem Fall verstärkt auf und Betroffene klagen auch über Müdigkeit, Unwohlsein, Fieber oder eine allgemeine Brustenge.

COPD Ursachen

Bei den Ursachen lässt sich klar festhalten, dass aktives oder passives Rauchen der Hauptauslöser bei den meisten Betroffenen ist. So konnten aktuelle Studien nachweisen, dass etwa jeder fünfte Raucher diese Krankheit entwickelt und das Risiko für Raucher, daran zu erkranken, siebenfach erhöht ist.

Daneben gibt es noch andere Faktoren, die diese Lungenerkrankung begünstigen oder auslösen können. Hierbei handelt es sich einerseits um eine allgemeine Luftverschmutzung, etwa Staub und Gase auf der Arbeit, die ähnlich wie das Rauchen die Atemwege dauerhaft reizt und schädigt.

Andererseits kann der genetisch bedingte Mangel des AAT-Proteins zu Zerstörungen im Lungenbereich führen, die schließlich auch zu einer Erkrankung führen.

Arten und Verlauf

Die obstruktive Lungenerkrankung kann in verschiedene Stadien eingeteilt werden, welche der Betroffene im Laufe der Erkrankung durchläuft.

Der COPD geht zumeist eine obstruktive Bronchitis voraus. Bei dieser werden die Bronchiolen durch Schadstoffe dauerhaft gereizt und sind gezwungen, den Schleim ständig abzutragen. Im Verlauf dieser ständigen Entzündung verlieren die Flimmerhärchen in den Bronchiolen, die für den Abtransport zuständig sind, aber zunehmend ihre Reinigungsfähigkeit und werden schließlich ganz zerstört. Anschließend verdickt die Wand der Bronchiolen, bis die Lungenbläschen letztlich bei Belastung anfangen zu kollabieren, also in sich zusammenfallen.

Wie weit dieser Prozess bereits fortgeschritten ist, lässt sich mit dem sogenannten CAT-Score sowie dem Fragenbogen mMRC ermitteln.

Im Falle des CAT-Scores beantwortet der Betroffene unterschiedliche Fragen, etwa ob er bei häuslichen Aktivitäten bereits eingeschränkt ist und wie häufig er hustet. Beim Fragebogen mMRC wird schlicht der Grad der Atemnot bestimmt, welche von Atemnot nur bei starken Anstrengungen (Grad 0) bis zu Atemnot beim Umziehen (Grad 4) reicht.

Anhand dieser Diagnose kann dann die Art der COPD bestimmt werden. Unterschieden wird die COPD im Anfangsstadium, die mittelschwere, die schwere sowie die COPD im Endstadium.

Von dieser Klassifizierung hängt dann die Therapie ab und ob etwa ein Klinikaufenthalt notwendig erscheint und ob bestimmte Medikamente verordnet werden sollen.


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Pflegegrad und Pflege bei COPD

Pflege bei COPD – Therapie

Da diese Lungenerkrankung irreversibel ist, wird ihr mit einer lebensbegleitenden Langzeittherapie begegnet. Am wichtigsten ist es dabei, zunächst den Auslöser zu beseitigen. In der Regel wäre dies ein sofortiger vollständiger Rauchstopp. Dabei ist hervorzuheben, dass eine alleinige Reduktion des Rauchens nicht ausreicht, um die weitere Verschlechterung des Gesundheitszustand aufzuhalten oder zumindest zeitlich zu verzögern.

Des Weiteren gehört zu einer vollständigen Therapie eine Verhaltensschulung. Hier wird der Betroffene darüber aufgeklärt, wie er bei Belastungen am besten atmet oder sich verhalten soll, sobald eine zeitweilige Verschlimmerung der Symptome eintritt.

Zudem werden auch Medikamente eingesetzt, um die Lunge zu unterstützen. Bei diesen handelt es sich um Bronchiodilatatoren, die dafür sorgen, dass sich die Lungenbläschen weiten und Entzündungen abklingen. Eine weitere Option ist die zeitweise Anwendung von Kortison, welches ebenso Entzündungen reduziert und vorbeugt. Die genannten Medikamente können oral verabreicht oder auch inhaliert werden, um direkt vor Ort wirken zu können.

Weitere Tipps bei COPD für die Pflege zu Hause:

  • Rauchfreie Wohnung durch Verzichte auf das Rauchen
  • Weniger Abgase durch Stoßlüften statt dauerhaftes Kipp-Fenster, wenn man in der Stadt wohnt
  • Unnötige Staubfänger beseseitigen
  • Regelmäßige Reinigung von Teppichen, Zimmerpflanzen usw.
  • Allgemeine Reduzierung von Feinstaub und Tierhaare aller Art, z.B. durch Kerzen, Kamin, usw.

Pflegegrad bei COPD

Die Lebenqualität leidet häufig unter den Einschränkungen einer COPD Lungenkrankheit. Personen, die schlechter Luft bekommen, können sich weniger bewegen und benötigen häufig Unterstützung im Alltag. Bei einer starken COPD kann die Krankheit auch Auswirkungen auf andere Organe haben. Das kann zu Problem mit dem Herzen, Muskelabbau und Gewichtsverlust führen. Aufgrund dieser Einschränkungen wird oft ein Pflegegrad bei der Pflegekasse beantragt und oft genehmigt.

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