Depressionen sind ein ernstes Problem, von dem allein in Deutschland zahlreiche Menschen betroffen sind. Ein häufiges Thema sind dabei auch Depressionen im Alter. Viele ältere Menschen und Senioren sind von der Krankheit betroffen, die Diagnose ist jedoch oftmals gar nicht so einfach.
Was ist eine Altersdepression?
Zunächst einmal unterscheidet sich eine Altersdepression nicht von einer klassischen Depression, wie sie Jedermann bekommen kann. Es handelt sich um eine psychische Erkrankung, die zu Lustlosigkeit und fehlendem Lebensmut führt. Betroffene Personen sehen Probleme oftmals ernster als sie wirklich sind oder sehen Schwierigkeiten, wo es gar keine gibt. Das führt zu Depressionen. Die betroffenen Menschen sind lustlos, antriebslos und verlieren ihren Lebensmut. In den schlimmsten Fällen kann die Altersdepression zum Selbstmord führen. In jedem Fall führt sie jedoch zu einer starken Einschränkung des Lebens bei den betroffenen Senioren.
Woran erkennt man Altersdepressionen?
Ob ältere Menschen an Depressionen leiden, lässt sich auf dieselbe Art und Weise wie bei anderen Menschen auch feststellen. Die Menschen werden lustlos und unmotiviert. Dinge, die ihnen eigentlich Spaß machen interessieren sie nicht mehr. Sie ziehen sich zurück, reden nur noch wenig und das soziale Umfeld leidet. Sucht man das Gespräch mit den Betroffenen, dann klagen sie ihr leid. Sie sehen überall Probleme, aber keinen Ausweg. Anders als bei Demenzerkrankungen sind die Betroffenen jedoch klar und nicht verwirrt. Sie können räumliche, zeitliche und personenbezogene Fragen problemlos beantworten. Insbesondere Pflege und Betreuer sowie Freunde und Familie, die die betreffende Person sehr gut kennen, bemerken die Veränderungen in der Regel als erstes und können so etwas dagegen tun.
Unterschiede zwischen Alterspression und Demenz
Ein großes Problem bei Depressionen im Alter ist die Unterscheidung der Krankheit von der Demenz. Viele alte Menschen im hohen Alter Demenzerkrankungen wie Alzheimer, die sich für den Laien oftmals nur schwer von Depressionen unterscheiden lassen. Dennoch gibt es einige eindeutige Hinweise, die für eine Demenz bzw. eine Depression sprechen. Menschen, die von Depressionen im Alter betroffen sind, reden zum Beispiel gern alles schlecht, alles geht schief und nichts macht ihnen Spaß. Menschen die unter Demenz leiden hingegen verleugnen Krankheiten und das es ihnen schlecht geht. Außerdem entwickelt sich eine Demenz über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten oder gar Jahren. Altersdepressionen hingegen entwickeln sich relativ schnell und in kurzer Zeit. Ein ganz bedeutender Unterschied zwischen beiden Krankheitsbildern ist jedoch die Verwirrung. Demente Menschen können sich an viele Dinge, wie etwa den Wochentag, das Jahr oder das Datum nicht mehr erinnern. Krankheiten wie Alzheimer greifen das Gedächtnis an. Menschen, die von Depressionen im Alter betroffen sind, sind hingegen mental gesund sodass Sie Fragen wie etwa nach dem Wochentag oder dem Jahr sehr wohl beantworten können.
Altersdepressionen – mögliche Ursachen
Die Auslöser von Depression im Alter sind dieselben, wie auch bei einer klassischen Depression bei Jugendlichen und Erwachsenen. Rückschläge und Misserfolg oder Einsamkeit sind häufige Gründe. Hinzu kommen im Alter aber noch einige weitere Probleme. Etwa Krankheiten oder der Umzug ins Pflegeheim. Auch der Verlust eines Angehörigen, etwa des Ehepartners ist eine Situation, die in vielen Fällen Altersdepression auslösen kann. Das gilt insbesondere dann, wenn die Betroffenen in solchen Situationen allein sind und keine oder nur wenige soziale Unterstützung erhalten. Generell gibt es im Alter oftmals viel mehr Gründe dafür, depressiv und traurig zu sein oder die Lust am Leben zu verlieren.
Behandlung von Depressionen im Alter
Depressionen im Alter werden auf dieselbe Art und Weise behandelt wie jede andere Form der Depression auch. Das bedeutet zunächst einmal: Ein gutes und funktionierendes soziales Umfeld und ein Netzwerk aus Angehörigen, Freunden und Bekannten hilft. Darüber hinaus sollten sich die Betroffenen von einem Psychologen beraten lassen. Inzwischen gibt es mit der Gerontopsychologie ein Spezialgebiet, dass sich besonders mit dem Thema der Altersdepressionen beschäftigt. Nur in schweren Fällen sollten Antidepressiva oder Psychopharmaka verschrieben werden. Denn: Ältere Menschen nehmen in der Regel bereits aufgrund ihres Alters und der damit verbundenen Vorerkrankungen viele Medikamente (Blutdruck- und Herz-Tabletten, etc.) ein. Unnötige Medikamente sollten daher so gut es geht verhindert werden. Zudem können die Psychopharmaka in Verbindung mit diesen Medikamenten unerwünschte Nebenwirkungen auslösen. Unter Umständen ist auch die Behandlung in einer (Tages-)Klinik bei schweren Fällen von Altersdepressionen sinnvoll
Eine Antwort
Danke für den diesen tollen Beitrag. Beruflich bin ich selbst in der Pflege unterwegs und behaupte mal das weit ü50% „altersdepression“ haben.
Es helfen auch sehr gut, liebe aufmunternde Worte 🙂