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Entsendemodell in der 24-Stunden-Pflege: Eine umfassende Betrachtung

Die 24-Stunden-Pflege ist für viele Familien in Deutschland eine notwendige Lösung, um die Betreuung ihrer pflegebedürftigen Angehörigen sicherzustellen. Dabei spielt das Entsendemodell eine zentrale Rolle, insbesondere in Bezug auf Pflegekräfte aus Polen und anderen osteuropäischen Ländern. In diesem Artikel beleuchten wir das Entsendemodell in der 24-Stunden-Pflege und -Betreuung, dessen rechtliche Grundlagen, die Unterschiede zu alternativen Modellen, sowie die Chancen und Risiken dieses Ansatzes.

Begriff und Definition: Was ist das Entsendemodell?

Das Entsendemodell ist ein gängiges Verfahren in der 24-Stunden-Pflege, bei dem Pflegekräfte, häufig aus Osteuropa, insbesondere aus Polen, nach Deutschland entsendet werden, um pflegebedürftige Personen in ihrem eigenen Zuhause zu betreuen. Dieses Modell hat sich in den letzten Jahren etabliert und ist aufgrund des demografischen Wandels in Deutschland und der alternden Bevölkerung von wachsender Bedeutung. Im Entsendemodell arbeiten die Pflegekräfte für ein Unternehmen in ihrem Heimatland und werden zeitlich befristet nach Deutschland geschickt. Hier steht das Entsendemodell im Kontrast zur direkten Anstellung der Pflegekraft durch die pflegebedürftige Person oder deren Angehörige, die eine intensivere rechtliche und administrative Verantwortung mit sich bringt.

Rechtlicher Hintergrund: Dienstvertrag versus Arbeitsvertrag

Im Kontext des Entsendemodells ist die rechtliche Einordnung von besonderer Bedeutung. Die Pflegekraft arbeitet formal weiterhin für das Unternehmen im Heimatland und ist daher nicht direkt in Deutschland angestellt. Dies bedeutet, dass für das Arbeitsverhältnis das Recht des Heimatlandes der Pflegekraft gilt, wobei bestimmte deutsche Regelungen, wie z. B. das Mindestlohngesetz, ebenfalls zur Anwendung kommen können.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Entsendemodell und der direkten Anstellung in Deutschland liegt in der Art des Vertrags. Beim Entsendemodell handelt es sich in der Regel um einen Dienstvertrag, der zwischen dem deutschen Haushalt und der ausländischen Agentur abgeschlossen wird. Dieser Dienstvertrag unterscheidet sich grundlegend von einem Arbeitsvertrag, da hier die Organisation und Verantwortung hauptsächlich bei der Agentur liegt und nicht beim deutschen Haushalt. Im Rahmen eines Arbeitsvertrags, wie er beim Selbst anstellen (siehe Artikel Selbst anstellen) oder bei der selbstständigen Beschäftigung (siehe Artikel Selbstständige Beschäftigung) der Pflegekraft zum Tragen kommt, liegt die Verantwortung dagegen direkt beim Arbeitgeber in Deutschland.

Abgrenzung zu selbst anstellen und selbstständiger Beschäftigung

Während das Entsendemodell eine rechtlich und organisatorisch entlastende Lösung für Familien darstellen kann, gibt es auch Alternativen wie das Selbst anstellen oder die selbstständige Beschäftigung von Pflegekräften. Beim Selbst anstellen (siehe Artikel 24-Stunden-Pflegekraft selber anstellen) übernimmt die Familie die Arbeitgeberrolle und muss sich um alle rechtlichen und organisatorischen Aspekte kümmern, einschließlich der Lohnabrechnung und der Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorschriften. Dies bedeutet mehr Verantwortung, aber auch mehr Kontrolle über das Beschäftigungsverhältnis. Bei der selbstständigen Beschäftigung (siehe Artikel „Selbstständige 24-Stunden-Pflegekraft“) arbeitet die Pflegekraft hingegen auf eigene Rechnung und bietet ihre Dienste auf selbstständiger Basis an. Hier entfällt die direkte Arbeitgeberrolle, aber auch hier sind bestimmte rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten. Beim Modell der selbstständigen Beschäftigung ist das Risiko hoch, dass das Arbeitsverhältnis als scheinselbstständig eingestuft wird, was zu hohen Nachzahlungen von Sozialversicherungsbeiträgen führen kann.

24-Stunden-Pflegekräfte: Bedeutung und Herausforderungen in der alternden Gesellschaft

Die 24-Stunden-Pflege spielt eine entscheidende Rolle in der alternden Gesellschaft Deutschlands. Der Bedarf an Pflegekräften steigt stetig, da immer mehr Familien mit der Betreuung ihrer Angehörigen überfordert sind. Dabei kommen häufig Pflegekräfte aus osteuropäischen Ländern zum Einsatz, da das Einkommensgefälle zwischen Ost- und Westeuropa es für viele Menschen aus diesen Ländern attraktiv macht, in Deutschland zu arbeiten.

Polnische Pflegekräfte und solche aus anderen osteuropäischen Ländern übernehmen einen Großteil dieser Aufgaben. Sie bieten eine kostengünstige Alternative zu deutschen Pflegekräften, deren Dienste oft deutlich teurer sind. Diese Entwicklung wird durch den steigenden Lebensstandard in Osteuropa jedoch zunehmend beeinträchtigt, was die Rekrutierung von Pflegekräften für den deutschen Markt erschwert.

24-Stunden-Pflegekräfte und Betreuung praktisch

In der Praxis erfolgt die Vermittlung von 24-Stunden-Pflegekräften über spezialisierte Agenturen, die entweder in Deutschland oder im Herkunftsland der Pflegekraft ansässig sind. Es gibt zwei Modelle der Zusammenarbeit:

Klassisches Modell: Zwei Agenturen

Beim klassischen Modell sind zwei Agenturen beteiligt: Eine Agentur in Deutschland fungiert als Vertriebspartner und Kontaktperson für die Familie und übernimmt teilweise organisatorische Aufgaben wie die Koordination und die Erreichbarkeit. Die zweite Agentur befindet sich im Heimatland der Pflegekraft, oft in Polen oder einem anderen osteuropäischen Land. Diese ist für das Personal-Recruiting und die Organisation vor Ort verantwortlich und sind der eigentliche Vertragspartner der deutschen Familie.

Alternative: Eine Agentur im Ausland

Eine zunehmend beliebte Alternative ist die Zusammenarbeit mit nur einer Agentur im Ausland. Osteuropäische Agenturen haben in den letzten Jahren viel dazugelernt und bieten inzwischen oft einen umfassenden Service in deutscher Sprache an. Dies ermöglicht es Familien, direkt mit der ausländischen Agentur zu arbeiten, ohne einen deutschen Vermittler einzuschalten. Ein Vorteil dieser Methode ist der mögliche Preisvorteil, da die Provision für die deutsche Partneragentur entfällt. Auf der Plattform von caremaid DIRECT finden Sie 24-Stunden-Pflegekräfte, bei denen Sie direkt mit den vermittelnden Agenturen im Ausland in Kontakt treten.

Vorteile und Nachteile des Entsendemodells

Das Entsendemodell bietet gegenüber der direkten Anstellung einer Pflegekraft in Deutschland einige Vorteile. Zu den wichtigsten gehört die Entlastung der Familie von administrativen Aufgaben und die Möglichkeit, auf kostengünstige Arbeitskräfte aus Osteuropa zurückzugreifen. Jedoch gibt es auch Nachteile, wie die Abhängigkeit von der ausländischen Agentur und mögliche kulturelle oder sprachliche Barrieren zwischen der Pflegekraft und der zu betreuenden Person.

Kosten

Die Kosten für die 24-Stunden-Pflege im Entsendemodell variieren je nach Land und Qualifikation der Pflegekraft. Die Kosten sind im Wesentlichen von den Sprachkenntnissen der Pflegekraft oder Betreuerin abhängig. So schwanken diese zwischen 2.000 und 3.500 EUR. Im unteren Preissegment werden sie es mit einer Betreuerin zu tun haben, die nur über sehr begrenzte Deutschkenntnisse verfügt. Im oberen Preissegment können Sie eine erfahrene 24-Stunden-Pflegekraft mit Deutschkenntnissen auf dem Level B2 erwarten. Nichtsdestotrotz, kann auch die preisgünstigere Betreuungs-Lösung für Sie goldrichtig sein, denn die „Herzlichkeit“ wird i. d. R. nicht bepreist. Durch den Wegfall der deutschen Vermittlungsagentur bei der Zusammenarbeit mit einer einzigen Agentur im Ausland können unter Umständen Kosten gespart werden.

Chancen und Risiken

Das Entsendemodell bietet zahlreiche Chancen, insbesondere für Familien, die eine intensive Betreuung ihrer Angehörigen benötigen, aber die damit verbundenen rechtlichen und administrativen Aufgaben nicht selbst übernehmen möchten. Allerdings gibt es auch Risiken, wie die potentielle Ausnutzung der Pflegekräfte durch unfaire Arbeitsbedingungen oder die Abhängigkeit von der Agentur. Zudem besteht die Gefahr, dass sich durch den steigenden Lebensstandard in Osteuropa das Angebot an Pflegekräften weiter verknappen könnte.

Marktentwicklung und Zukunft

Die Nachfrage nach 24-Stunden-Pflegekräften wird in den kommenden Jahren weiter steigen, da die Bevölkerung in Deutschland immer älter wird. Gleichzeitig wird es jedoch schwieriger, Pflegepersonal aus Osteuropa, insbesondere aus Polen, zu gewinnen, da sich die wirtschaftliche Lage in diesen Ländern verbessert. Das Wirtschaftswachstum und der steigende Lebensstandard in Osteuropa führen dazu, dass immer weniger Menschen bereit sind, für vergleichsweise niedrige Löhne nach Westeuropa zu gehen. Dies könnten die Kosten für die 24-Stunden-Pflege in Deutschland in die Höhe treiben und die Familien vor neue Herausforderungen stellen.

Fazit

Das Entsendemodell stellt eine praktikable Lösung für die 24-Stunden-Pflege dar, bietet jedoch auch Herausforderungen und Risiken. Es ist wichtig, dass sich Familien, die dieses Modell in Betracht ziehen, umfassend über die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Alternativen informieren. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen auf dem Markt wird es für die Zukunft entscheidend sein, flexible und faire Lösungen zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen als auch den Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte gerecht werden.

Das Entsendemodell in der 24-Stunden-Pflege ermöglicht es Pflegekräften, meist aus Osteuropa, für ein Unternehmen in ihrem Heimatland zu arbeiten und zeitlich befristet nach Deutschland entsendet zu werden. Dies erspart den Angehörigen die direkte Anstellung und damit verbundene rechtliche Pflichten.

Beim Entsendemodell bleibt die Pflegekraft formal im Heimatland angestellt, wodurch das Recht des Heimatlandes gilt, aber deutsche Vorschriften wie das Mindestlohngesetz relevant sein können. Der Vertrag wird als Dienstvertrag mit der ausländischen Agentur abgeschlossen, wodurch die Verantwortung bei der Agentur liegt, im Gegensatz zur direkten Anstellung, bei der der deutsche Haushalt Arbeitgeber wäre.

Alternativen zum Entsendemodell sind das Selbst anstellen, bei dem die Familie als Arbeitgeber alle rechtlichen Pflichten übernimmt, und die selbstständige Beschäftigung, bei der die Pflegekraft auf eigene Rechnung arbeitet. Beide Modelle bieten mehr Kontrolle, erfordern aber auch mehr Verantwortung. Bei der Selbstständigkeit besteht das Risiko der Scheinselbstständigkeit und möglicher Nachzahlungen von Sozialversicherungsbeiträgen.

Die 24-Stunden-Pflege wird in Deutschland zunehmend von Pflegekräften aus Osteuropa übernommen, da diese eine kostengünstige Alternative zu deutschen Kräften darstellen. Aufgrund des steigenden Lebensstandards in Osteuropa wird die Rekrutierung jedoch schwieriger.

Die Vermittlung von 24-Stunden-Pflegekräften erfolgt entweder über zwei Agenturen – eine deutsche für die Organisation und eine im Herkunftsland für das Personal – oder über eine einzige ausländische Agentur. Letztere bietet oft einen günstigeren Service, da die deutsche Vermittlungsprovision entfällt.

Das Entsendemodell entlastet Familien von administrativen Aufgaben und ermöglicht den Einsatz kostengünstiger Pflegekräfte aus Osteuropa. Nachteile sind die Abhängigkeit von der Agentur sowie mögliche kulturelle und sprachliche Barrieren.

Die Kosten für die 24-Stunden-Pflege im Entsendemodell liegen zwischen 2.000 und 3.500 EUR, abhängig von den Deutschkenntnissen der Pflegekraft. Günstigere Kräfte haben oft begrenzte Sprachkenntnisse, während teurere Pflegekräfte über fortgeschrittene Deutschkenntnisse (B2) verfügen. Durch direkte Zusammenarbeit mit einer ausländischen Agentur können zusätzliche Kosten eingespart werden.

Das Entsendemodell entlastet Familien von administrativen Aufgaben, birgt jedoch Risiken wie mögliche Ausbeutung der Pflegekräfte und Abhängigkeit von der Agentur. Außerdem könnte der steigende Lebensstandard in Osteuropa das Angebot an Pflegekräften reduzieren.

Die steigende Nachfrage nach 24-Stunden-Pflege in Deutschland trifft auf eine schrumpfende Verfügbarkeit osteuropäischer Pflegekräfte, da sich deren wirtschaftliche Lage verbessert. Dies könnte die Kosten erhöhen und Familien vor neue Herausforderungen stellen.